Aktuelle Ereignisse

Aus Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V.
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Ankündigungen und Neuigkeiten für das Jahr 2024

November 2024

Turnzeitungen – eine wichtige Quelle der Turn-und Sportgeschichte

Von Dr. Lothar Wieser, Mannheim (Wissenschaftlicher Beirat des IfSG) Viele Turnvereine, aber auch Sportvereine haben ihre Wurzeln in der deutschen Turnbewegung des 19. Jahrhunderts. Wenn es um die Vorbereitung für Jubiläen geht, vielleicht um Erstellung einer Festschrift, ist neben den im Verein entstandenen Dokumenten, wie Protokollen, Mitgliederlisten, Rechnungen, Wettkampfunterlagen, Programmen, Plänen, etc., ein Blick in die Vereins- und Verbandszeitschriften unbedingt zu empfehlen. Für Turnvereine kommt hier vor allem die Deutsche Turn-Zeitung (DTZ), bis 1943 (letzte digitalisierte Ausgabe im Dezember) das wichtigste Presseorgan der Deutschen Turnerschaft (DT) in Betracht. Sie wurde bereits vor Gründung der DT im Jahr 1868 als zentrale Zeitschrift der deutschen Turner, ab 1856 in Leipzig herausgegeben. Die Deutsche Sporthochschule, Köln, hat die Zeitung vor einiger Zeit digitalisiert. Sie steht jedermann zur Recherche zur Verfügung, kann daher von zuhause aus gelesen und in Teilen heruntergeladen werden. Auch wenn es unwahrscheinlich klingen mag, es gibt auch Nachrichten über kleinere Vereine, vor allem jedoch Berichte der jeweiligen Kreise und Gaue der DT. Für den deutschen Südwesten kommen hier die Kreise X. Baden, Pfalz, Elsaß-Lothringen und XI. Schwaben, in Betracht. Selbst wenn zu einzelnen Vereinen keine Berichte zu finden sein sollten, sind die Nachrichten in der DTZ, vor allem zu Gau- oder Kreisturnfesten insofern von Interesse, als sie viele Hintergrundinformationen über Organisation und Inhalte des Turnens zur jeweiligen Zeit enthalten. Es gibt Übungsbeschreibungen, oft auch versehen mit Abbildungen, ebenso Berichte über den Verlauf von Festen, ihre Rituale, wie namentliche Siegerlisten nebst erzielten Leistungen. Von vielen Vereinen sind Jahresberichte einschließlich der Jahresbilanz abgedruckt. Regelmäßig zu Jahresbeginn finden sich Statistiken zur Mitgliederentwicklung. Tagungen für Leibesübungen finden ebenso Beachtung wie Kongresse für Medizin, Hygiene oder Schulturnen. Auch wird nicht nur über das Turnen berichtet. Es finden sich auch Nachrichten zur Entwicklung der Leibesübungen und des Sports generell, und zwar weltweit.
Titel der ersten Ausgabe der DTZ 1856.

Nicht unbedingt ausgeschlossen ist es, Hinweise über den eigenen Verein zu erhalten, auch wenn sich zum entsprechenden Sachverhalt in den Vereinsunterlagen keine Dokumente erhalten haben.

Dazu ein kleines Beispiel: Bei der Sammlung außergewöhnlicher Aktivitäten zur Finanzierung von Vereinseigentum, bin ich nicht nur (über den Madaillenhandel) auf den „Schafstallthaler“ des Turnvereins „Hermannia“ Hermsdorf gestoßen, sondern auch auf einen Artikel des Turnvereins Murg, der seinen „werthen Turngenossen“ gerne „ein paar Dutzend hübsche Taschentücher“ zur Finanzierung einer Turnhalle verkaufen wollte. Eine Anfrage beim Verein ergab, dass man hiervor keine Kenntnis hatte.

Angebot im Münzhandel: „Schafstallthaler“: „Was wir haben“ und „was wir erhoffen“.
DTZ, Nr. 26, 26. 6. 1890, S. 464.

Wenn auch die Ziehung der Schiltigheimer Geldlotterie verlegt werden musste, ist diese Annonce doch ein Beleg für eine weiteres findiges Finanzierungsverfahren von Vereinseigentum, diesmal im elsässischen Schiltigheim.

DTZ, Nr. 25. 5. 1893, S. 379.


Den Turnern wird oft vorgeworfen, generell Gegner des Fußballs und zwar aus „nationalistischen Gründen“ gewesen zu sein. Blättert man in der zeitgenössischen Literatur, ergibt sich ein völlig anderes Bild. Es waren in erster Linie Turnlehrer, die das Fußballspiel (und das Spielen im Freien überhaupt) propagierten. Der zweite Teil des unten als Auszug abgedruckten Artikels enthält über eine ganze Seite Spielanleitungen und Empfehlungen. Dies ist kein Einzelfall.

DTZ Nr. 1, 3. 1. 1895, S. 12.


Es dürfte sich also lohnen, einen Blick in die Deutsche Turn-Zeitung zu werfen, zumal die Deutsche Turnerschaft bis zum Zweiten Weltkrieg bei weitem die mitgliederstärkste Organisation für Leibesübungen in Deutschland war.





Oktober 2024

Rückblick: 30 Jahre "Workshop für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive" im Kloster Maulbronn

Eine der wichtigsten Aufgaben des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG) ist die Beratung von Vereinen und Verbänden beim Aufbau eines Archivs. Außerdem erhalten Vereine und Verbände fachkundige Informationen bei der Erarbeitung von Chroniken, Ausstellungen und Medienprojekten.

Im Kloster Maulbronn referierten am letzten Oktoberwochenende neben Stadtarchivar und Ehrenmitglied des IfSG Martin Ehlers zum Aufbau eines Vereinsarchivs und zur Fotoarchivierung, des weiteren Dr. Lothar Wieser über die Erstellung einer Festschrift und die Organisation und den Aufbau einer Jubiläumsausstellung und Harald Funke zum Thema Druckvorstufe einer Festschrift. Das Arbeiten mit historischen Quellen erläuterte ebenfalls Dr. Lothar Wieser. Wie bei jedem Workshop stand auch in diesem Jahr eine Exkursion zum „Musterarchiv“ des TV Schmie an. Anhand des dortigen Raums und den verzeichneten Unterlagen und Dokumenten kann sehr anschaulich vermittelt werden, wie ein Vereinsarchiv gestaltet und aufgebaut sein sollte. 21 Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr, für Ihren Verein neue Erkenntnisse und Informationen für ein Jubiläum, eine Ausstellung, den Aufbau eines Archivs und weitere Möglichkeiten zur Sicherung und Aufbereitung der Vereinsunterlagen zu erwerben.
Die Workshop-Teilnehmer auf dem Maulbronner Klosterhof. Foto: IfSG.

Nach dem Jubiläum des Instituts für Sportgeschichte im vergangenen Jahr, das mit einem großen Symposium gefeiert wurde, gibt es nun seit 30 Jahren das Workshop-Angebot des IfSG. Bemerkenswert ist die Anzahl der Vereine bzw. der Ehrenamtlichen, die sich angemeldet haben, um das entsprechende „Know how“ vermittelt zu bekommen. Außer in den Jahren, wenn ein Symposium anstand und der Zwangspause, die Corona verursacht hat, fand der Workshop regelmäßig, in einigen Jahren sogar zweifach statt. Auch in Kooperation mit den Dach- und Fachverbänden berät das IfSG Vereine und Verbände im Umgang mit ihrer Geschichte.

Wenn man davon ausgeht, dass beim Workshop im Kloster Maulbronn jeweils eine ungefähre Größe von 25 Personen teilgenommen hat, dann kann eine stolze Teilnehmerzahl von nahezu 1000 Personen verzeichnet werden. Die teilnehmenden Vereine werden nicht an diese Zahl heranreichen, da oft auch mehrere Mitglieder eines Vereins gleichzeitig an unserer Fortbildung teilgenommen haben. Das Angebot des Workshops soll auch in Zukunft weiter bestehen. Bis in einigen Jahren werden die früh gegründeten Turn- und Sportvereine wie der Turnverein Pforzheim von 1834 e.V. das 200-jährige Jubiläum vorbereiten. Die Papierform der klassischen Festschrift wird weniger. Aber die Vereinshistorie in Wort und Bild zu bringen, um sie im Vereinsumfeld zu publizieren, bleibt gewiss bestehen. Und damit der Workshop für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive.





Das Vereinsjubiläum erfolgreich präsentieren

Historische Postkarte der Landessportschule. Vorlage: Hauptstaatsrchiv Stuttgart.

Am 19. Oktober stellten Dr. Lothar Wieser (Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V.) und Markus Friedrich (Sportarchiv im Landesarchiv Baden-Württemberg) an der Landessportschule des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) in Ruit interessierten Vereinsvetretern das Thema Jubiläum und Vereinsgeschichte vor. Dabei standen der Aufbau eines eigenen Archivs, die Erstellung einer Festschrift und die Konzeption einer Ausstellung auf dem Programm. Neben dem "Workshop für Jubiläumsvereine" in Maulbronn ist das WLSB-Seminar "Ein Jubiläum feiern" ein verlässliches Informationsangebot zur Präsentation der eigenen Geschichte im Rahmen eines Vereinsjubiläums.

Die Teilnehmer des Seminars "Ein Jubiläum feiern". Foto: Müller/WLSB.

Am 27. März 2025 veranstalten Turngau Oberschwaben und Sportkreis Ravensburg in Kooperation mit dem Sportarchiv eine Abendveranstaltung zum Thema "Archivarbeit im Turn- und Sportverein – Traditionen analog und digital bewahren". Informationen finden Sie hier:

Weitere Informationen und Unterstützung zu den genannten Themen finden Sie auch im Ratgeber "Sammeln, Archivieren, Auswerten" und im Archiv-Faltblatt des IfSG.





September 2024

Besuch im Deutschen Rugbymuseum Heidelberg

Auf Einladung von Claus-Peter Bach war eine kleine Delegation des IfSG am 25. September 2024 im Deutschen Rugbymuseum in Heidelberg zu Gast. Von zwei Klappsitzen aus dem ehemaligen „Mekka“ des Rugbys, dem „National Stadium“ in Cardiff (Wales), das 1997 abgerissen wurde, über die Krawatten der Rugby-Mannschaften, die in Vitrinen und Schaukästen zu bestaunen sind, gibt es eine Vielzahl an Exponaten. Helga Holz (Schriftführerin und Mitarbeiterin des IfSG), Wolfgang Eitel (Vorsitzender) und Heike Felchle (Geschäftsführerin) bekamen ein Kaleidoskop an Fakten, Regeln und Anekdoten zu den Ausstellungsstücken im Museum in der Tiergartenstraße im Neuenheimer Feld in Heidelberg präsentiert.

Claus-Peter Bach, Präsident des Rugby Verbands Baden-Württemberg e.V. und Georg Setzer, Vorsitzender des Trägervereins Rugbyzentrum Heidelberg e.V. haben den Gästen mit ihrem Wissen und der Begeisterung für diesen Sport einen besonderen Nachmittag bereitet. Ein herzliches Dankeschön dafür und die Empfehlung, selbst einmal den Weg nach Heidelberg auf sich zu nehmen. Es lohnt sich!





Vorgestellt: Neuzugänge für die Objektsammlung des Sportarchivs

Sport ist nicht nur beliebter Zeitvertreib, sondern er ist immer auch eng mit der Politik-, Kultur- und Sozialgeschichte verwoben. Dies zeigen historische Objekte, die jüngst durch den Schwäbischen Turnerbund an das Sportarchiv im Landesarchiv Baden-Württemberg (Abteilung Hauptstaatsarchiv Stuttgart) übergeben wurden.

Zum einen liegen ein amtlicher Turnerpass, eine Brosche und eine Festkarte zum 15. Deutschen Turnfest vor, das 1933 in Stuttgart stattfand. Vom 22. bis zum 30. Juli kamen dort tausende Turnerinnen und Turner zusammen, um in ihren jeweiligen Disziplinen ihr Können zu beweisen. So zum Beispiel Georg Rasler, der mit 18 Jahren an dem Fest teilnahm. Von diesem jungen Sportler liegen die oben genannten sporthistorischen Zeugnisse vor. Der amtliche Turnerpass war für alle Vereinsmitglieder verpflichtend und lieferte Informationen über den turnerischen Werdegang des jeweiligen Sportlers oder der Sportlerin sowie die Vereinszugehörigkeit.

Sportvereine haben eine lange Tradition. So wurde der Turnverein Herbrechtingen, im Kreis Heidenheim in Ostwürttemberg, dem Georg Rasler angehörte, bereits 1907 gegründet. Schon zwei Jahre nach der Vereinsgründung, nahm die erste Riege erfolgreich an einem Turnfest in Giengen bei Heidenheim teil. Bis zum Ersten Weltkrieg wuchs die Mitgliedszahl des Vereins stetig an, wodurch der Verein regelmäßig Riegen zu Gau-, Kreis- und Landesturnfesten entsenden konnte; ab 1920 waren auch Damenriegen dabei.
Doch das Vereinsleben blieb von äußeren Entwicklungen nicht verschont. 131 Mitglieder wurden zum Dienst im Ersten Weltkrieg rekrutiert. 27 von ihnen kehrten nicht mehr zurück. Auch die NS-Zeit sollte das Vereinsleben grundlegend verändern. Im Zuge der Gleichschaltung wurde der Verein verboten. Dies war eine deutschlandweite Entwicklung. Die Deutsche Turnerschaft, der damals größte Sportfachverband, wurde 1934 aufgelöst und bei der Gleichschaltung des Sportwesens als „Fachamt Turnen“ im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen neu gegründet. Das Eingreifen der Nationalsozialisten in den Sport fand auch schon früher statt. Besonders das Turnen wurde gefördert, um junge Männer wehrtüchtig zu halten. Zusammen mit dem Gemeinschaftsgefühl, das der Sport vermittelte, waren dies Anknüpfungspunkte für die NS-Ideologie und -politik. Sportliche Wettkämpfe, wie das 15. Deutsche Turnfest in Stuttgart, dienten dazu, diese Propaganda zu verbreiten.

Zum anderen liegt ein Fahnenband zum 51. Schwäbischen Landesturnfest in Ebingen (Zollernalbkreis) vor. Vom 20. bis zum 23. Juli 1967 wurde dort turnerisches Können präsentiert. Sogar der damalige Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger besuchte als Ehrengast das Turnfest. Auf dem Fahnenband sind drei Turner abgebildet; außerdem auch das Turnerkreuz mit den vier „F“ sowie auf der Rückseite das Wappen Ebingens. An das Landesturnfest erinnert auch ein Krug, der in blau-weißer Farbe mit Weintrauben verziert ist.

Landesturnfeste sind im Gegensatz zu anderen sportlichen Veranstaltungen breiter angelegt, d. h. dass es hierbei nicht um das Erreichen des ersten Platzes geht, sondern darum, dass jeder und jede mitmachen kann. Auch die schwäbischen Landesturnfeste weisen eine lange Tradition auf. So fand das erste schwäbische Landesturnfest 1845 in Reutlingen statt. Seitdem sind Landesturnfeste wichtige Bestandteile des Turnwesens. Nicht nur werden hierbei neue Talente gezeigt, sondern das Zusammenkommen verschiedener Vereine vermittelt auch ein positives Gemeinschaftsgefühl.

Somit zeigen diese Neuzugänge des Sportarchivs die enge Verbindung zwischen Sport und Geschichte, denn Sport ist ein Teil unserer Gesellschaft und kann somit nicht „geschichtslos“ sein.

Verfasser: G. Milazzo und M. Hedges. Der Artikel einstand im Rahmen eines Praktikums am Hauptstaatsarchiv Stuttgart bzw. im dortigen Sportarchiv.

Literaturhinweise:

  • Hauptfestausschuß für das 15. Deutsche Turnfest 1933 in Stuttgart e. V. (Hg.): Fest-Zeitung 15. Deutsches Turnfest Stuttgart 1933. Stuttgart 1932-1933.
  • Schwäbisches Landesturnfest (Hg.): Festbuch 51. Schwäbisches Landesturnfest Ebingen vom 20.-23. Juli 1967. Ebingen 1967.

Quellenbestände im Sportarchiv (Hauptstaatsarchiv Stuttgart):





August 2024

Das Institut für Sportgeschichte trauert um seinen Kassenprüfer

Paul Ulbrich (†)
Er verstarb am 12.08.2024 plötzlich und unerwartet im Alter von 72 Jahren. Seit 2015 war er Kassenprüfer beim IfSG, auch hier weit über SEIN Judo hinaus. Als Präsident des Württembergischen Judo-Verbands war es ihm wichtig, dass der Verband kurz nach Gründung des Instituts 1994 Mitglied wurde. Dies war ihm auch hier Verpflichtung und Aufgabe und so war er ab 2015 Kassenprüfer des IfSG. Paul Ulbrich bekleidete zahlreiche Ehrenämter im Sport – immer gesellschaftspolitisch aktiv, interessiert und mitdenkend. Für sein Engagement und das freundschaftliche Miteinander sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet und werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.




IfSG-Workshop - noch freie Plätze!

Für den „Workshop für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive“ am 26./27. Oktober 2024 im Kloster Maulbronn gibt es noch wenige, freie Plätze.

Anmeldungen nehmen wir gerne schriftlich oder per E-Mail entgegen. Alle Informationen dazu finden Sie im dazugehörigen Flyer. Bei Rückfragen erreichen Sie die Geschäftsstelle unter: 07043/103-55 Heike Felchle (Geschäftsführerin)




Regionale Sportgeschichte als Teil der Landesgeschichte

Ein Textbeitrag von Martin Ehlers (Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V.) und Markus Friedrich (Sportarchiv im Landesarchiv Baden-Württemberg)

Die PDF-Datei wurde entweder nicht richtig geladen oder der verwendete Browser kann keine PDF-Dateien anzeigen. Die PDF-Datei Ehlers_Friedrich_SD_Bd._159.pdf herunterladen.

Aus: "Blätter für deutsche Landesgeschichte" Bd. 159 (2023) des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts- und Altertumsvereine e.V.





Juli 2024

Erich Hägele zum IfSG-Ehrenmitglied ernannt

v.l. Alfred Schweizer, Dr. Erwin Grom, Prof. Dr. Annette Hofmann, Erich Hägele, Wolfgang Eitel, Claus Schmiedel, Jochen Haußmann und Jörg Schwenk. Foto: IfSG.

Als Erich Hägele im Frühjahr 2024 sein Amt als IfSG-Vorsitzender nach zwölf Jahren an Wolfgang Eitel übergab, konnte er nicht an der Mitgliederversammlung teilnehmen. Dabei war er damals einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt worden. In einer kleinen Feierstunde im Stuttgarter Landtag übergab Eitel die Ehrenmitglieds-Urkunde an Hägele. Dabei lobte der neue Vorsitzende die Verdienste seines Vorgängers. „Erich Hägele hat den Verein 'Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg' bekannter gemacht“, hob Wolfgang Eitel hervor.

Als weiteren Erfolg Hägeles nannte Eitel, dass er den Kontakt zur Landespolitik gesucht habe. Aus diesem Grund waren auch die beiden Landtagsabgeordneten Jochen Haußmann (FDP, Schorndorf) und Claus Schmiedel (SPD, Ludwigsburg) bei der Feierstunde mit dabei. Dank dieser Vernetzung gelang es Erich Hägele, die erfolgreiche Kooperation des IfSG mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg in die Wege zu leiten.





Juni 2024

Einblicke ins Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Die Gäste vor dem Eingang zum Hauptstaatsarchiv. Foto: TSV Ehningen.

Unter der Führung von Vereinsarchivar Hans-Georg Finkenberger (4. v. l.) besuchten am 20. Juni Mitglieder des TSV Ehningen das Hauptstaatsarchiv Stuttgart und das dort angesiedelte Sportarchiv im Landesarchiv Baden-Württemberg.

Markus Friedrich vom Sportarchiv (1. v. r.) führte durch die Räumlichkeiten des Archivs und erläuterte dessen Geschichte und Aufgaben. Eine Präsentation ausgewählter Archivalien rundete den gelungenen Besuch ab. Die Teilnehmer waren sich einig, neue Impulse für die Archivarbeit im Verein erhalten zu haben. Daher soll der Austausch zwischen dem TSV Ehningen und dem Sportarchiv auch zukünftig fortgesetzt werden.





April 2024

Geschäftsführers Martin Ehlers zum Ehrenmitglied ernannt

Am 22. April 2024 fand in der Begegnungsstätte „Postscheuer“ in Maulbronn die diesjährige Mitgliederversammlung des IfSG statt. In deren Rahmen wurde Geschäftsführer Martin Ehlers nach genau 30 Jahren als Geschäftsführer verabschiedet und zum Ehrenmitglied des Vereins „Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg“ ernannt. Gründungsmitglied und seitheriger Schatzmeister Andreas Felchle ließ die letzten 30 Jahre Revue passieren und betonte, wie intensiv sich Ehlers mit dem Aufbau der zentralen Dokumentationsstelle des Sports in Baden-Württemberg befasste und das Institut zu dem machte, was es heute ist. Am Institut werden nach wie vor Unterlagen der Sportvereine und -verbände archivisch erschlossen und an öffentliche Archive vermittelt. Besonders lag Ehlers immer die Beratung von Vereinen und Verbänden am Herzen, die in Eigeninitiative ein Archiv anlegen wollen.
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Martin Ehlers. Foto: IfSG.

Seit 2017 besteht mit dem Sportarchiv im Landesarchiv ein sogenanntes Zwei-Säulen-Modell, an dessen Wegbereitung Ehlers maßgeblich beteiligt war. „Damit können wir nicht allein die langfristige Überlieferung von Unterlagen zur Sportgeschichte und unserer einzigartigen Fachbibliothek garantieren, sondern haben auch hinsichtlich der personellen Situation Gewissheit“ – so Ehlers. Auch hob der Schatzmeister hervor, dass Ehlers über Baden-Württemberg hinaus sich für die Sportgeschichte einsetzte und bei der Gründung der „Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen, kurz DAGS genannt, beteiligt war. Bisher wurden in Maulbronn mit der DAGS zusammen drei mehrtägige Symposien durchgeführt, die deutschlandweit Aufmerksamkeit auf sich zogen. Überreicht bekam Ehlers die Ehrenurkunde von den beiden stellvertretenden Vorsitzenden Stefanie Seemann MdL und Prof. Annette Hofmann.

Rechts im Bild der neue 1. Vorsitzende Wolfgang Eitel. Foto: IfSG.

Ehlers, der künftig die Geschäftsführung innerhalb des Netzwerks „Cisterscapes“ übernehmen wird, versprach sich weiterhin im Wissenschaftlichen Institutsbeirat und bei den jährlichen Workshops für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive einzubringen. Es stand außerdem eine Nachwahl an. Nach dem Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden Ende März hat das Gremium Wolfgang Eitel einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Dazu herzlichen Glückwunsch!





März 2024

Ankündigung: "Workshop für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive" 2024

Die PDF-Datei wurde entweder nicht richtig geladen oder der verwendete Browser kann keine PDF-Dateien anzeigen. Die PDF-Datei IfSG_Flyer_Workshop_für_Jubiläumsvereine_und_Vereinsarchive_2024.pdf herunterladen.




Januar/Februar 2024

Neue sporthistorische Archivbestände erschlossen

Auch im vergangenen Jahr 2023 hat das Sportarchiv im Hauptstaatsarchiv Stuttgart (HStAS) wieder vielseitige Nachlässe aus Bereichen wie dem Leistungssport, der Sportwissenschaft und dem Journalismus verzeichnet. Es wurden die Nachlässe des Sportwissenschaftlers Ommo Grupe, des Gewichthebers Georg Schall und des Turners Jakob Schmauder sowie eine umfangreiche Sammlung von Fotografien der Fellbacher Zeitung bearbeitet und dem Sportarchiv hinzugefügt.

Foto: HStAS, Q 2/57 Nr. 153.
Nachlass Prof. Dr. Ommo Grupe (HStAS, Q 2/57)

Von besonderer Bedeutung für die Sportwissenschaft in Deutschland ist der Nachlass von Prof. Dr. Ommo Grupe (1930-2015). Der Diplom-Sportlehrer und Sportwissenschaftler setzte sich besonders intensiv mit pädagogischen und ethisch-moralischen Fragen im Sport auseinander. Als Schüler von Carl Diem prägte Grupe mit seinen Arbeiten die deutsche Sportwissenschaft. An der Universität Tübingen war er ab 1960 erst als Direktor des „Instituts für Leibesübungen“ (heute „Institut für Sportwissenschaft“) tätig. Nach seiner Habilitation wurde Grupe dort 1968 schließlich „Professor für Theorie der Leibeserziehung“. Hier ebnete er der Sportwissenschaft den Weg als neue universitäre Disziplin. Parallel war Grupe als Funktionär tätig. Unter anderem war er Vizepräsident des Deutschen Sportbunds (heute „Deutscher Olympischer Sportbund“) und Vorsitzender des Direktoriums des Bundesinstituts für Sportwissenschaft in Bonn. Darüber hinaus engagierte er sich zwischen 1994 und 2009 als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. für die regionale Sportgeschichte. Sein Nachlass enthält sowohl Vorträge und Aufsätze als auch Exzerpte und Notizen, die Grupe im Rahmen seiner Forschung und zur Recherche für seine zahlreichen Publikationen anfertigte. Hier wird besonders seine intensive Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Kultur und Sport und der Partnerschaft zwischen Kirche und Sport deutlich.

Sportfotos der Fellbacher Zeitung (HStAS, J 35/5)

Nach der Auflösung des 'Archivs' der Fellbacher Zeitung wurde die Fotosammlung bereits im Jahr 2017 als Schenkung der Stadt Fellbach an das Sportarchiv übergeben. Im vergangen Jahr wurden die Negativstreifen nun ebenfalls verzeichnet und verpackt. Die Fotos geben einen umfangreichen Einblick in das Sportgeschehen in Fellbach und Umgebung (Rems-Murr-Kreis) in einem Zeitraum von der Mitte der 1980er Jahre bis Ende der 1990er Jahre. Zu sehen sind Sportveranstaltungen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Von Fußball bis zur Rhythmischen Sportgymnastik, über Radrennen und Pferdesport sind hier unzählige Wettkämpfe und Turniere fotografisch dokumentiert.

Foto: HStAS, J 35/33 Nr. 122.
Sport-Nachlass Georg Schall (HStAS, J 35/33)

Der Nachlass des Gewichthebers Georg Schall (1934-2011) wurde im Juli 2020 als Schenkung an das Sportarchiv übergeben. Er zeichnet sich besonders durch eine umfangreiche Fotosammlung aus. Hier ist Schalls sportlicher Werdegang, von den frühen Anfängen als Kunstturner, bis zu seinen großen Erfolgen im Gewichtheben in der Master-Klasse der Senioren dokumentiert. Georg Schall begann das Gewichtheben im Jahr 1953 im Verein TSV Georgii Allianz Stuttgart. Zwischen 1961 und 1967 war Schall als Bantam- und Federgewichtler Teil der Deutschen Gewichtheber-Nationalmannschaft. Im fortgeschrittenen Alter erzielte er seine größten sportlichen Erfolge bei nationalen und internationalen Wettkämpfen. Schall gewann den Weltmeistertitel in Puerto Rico (1987) sowie in Australien (1994) und nahm an Wettkämpfen in den USA und Kanada teil. Er wurde neunmal Weltmeister, zwölfmal Europameister und 27-mal deutscher Meister. Georg Schall gehörte somit zu den Spitzenathleten im Bereich des Seniorensports. Für seine sportlichen Erfolge erhielt Schall viele Auszeichnungen. Im Jahr 1998 wurde er in die europäische und 2002 schließlich in die weltweite "Hall of Fame" der Gewichtheber aufgenommen. Für seine Leistungen wurde er bei den jährlichen Sportlerehrungen der Stadt Stuttgart und auch vom Land Baden-Württemberg mehrfach geehrt. Neben den Fotografien befinden sich in Schalls Nachlass auch Videoaufnahmen von seinen internationalen Reisen, wie beispielsweise der Reise zu den Weltmeisterschaften in den USA. Auch Urkunden, Medaillen und Pokale, die Schall bei Wettkämpfen gewonnen hat, sind Teil seines Nachlasses im Sportarchiv und geben einen umfassenden Einblick in die sportliche Karriere Schalls.

Foto: HStAS, J 35/53 Nr. 4.
Turnsammlung von Jakob Schmauder (HStAS, J 35/53)

Der Nachlass des Turners Jakob Schmauder (Lebensdaten unbekannt) wurde im Juni 2023 durch den Schwäbischen Turnerbund (STB) an das Sportarchiv übergeben. Er enthält vornehmlich Fotografien, Urkunden und Postkarten aus den Jahren 1919 bis 1957 und gehört zu den kleineren Nachlässen, die im vergangenen Jahr verzeichnet wurden. Schmauder diente als Unteroffizier im Infanterie-Regiment 120 in Ulm und war Angehöriger der württembergischen Schutzpolizei. Als Turner gehörte Schmauder den Turnvereinen Ellwangen, Heilbronn, Blaubeuren und Ulm als Mitglied an. Die Urkunden in seinem Nachlass geben nicht nur Auskunft über seinen Werdegang als Turner, sondern zeigen auch, dass Schmauder im Polizeisport aktiv war. Anhand der Urkunden wird besonders deutlich, welchen Stellenwert der Polizeisport in Württemberg bereits in den 1920er Jahren hatte. Darüber hinaus zeichnen sich die Urkunden und Postkarten, die Schmauder von Wettkämpfen mitbrachte, besonders durch ihren illustrativen Charakter aus.





Dezember 2023

Zum Jahreswechsel 2023/2024

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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Besucherinnen und Besucher,

Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Start ins Jahr 2024!

Bitte beachten Sie: die IfSG-Geschäftsstelle ist vom 20. Dezember 2023 bis einschließlich 5. Januar 2024 geschlossen.








Inhaltsverzeichnis

Chronik der Vorjahre

Was war im Jahr 2023 aktuell?

Was war im Jahr 2022 aktuell?

Was war im Jahr 2021 aktuell?

Was war im Jahr 2020 aktuell?

Was war im Jahr 2019 aktuell?

Was war im Jahr 2018 aktuell?

Was war im Jahr 2017 aktuell?

Was war im Jahr 2016 aktuell?

Was war im Jahr 2015 aktuell?

Was war im Jahr 2014 aktuell?

Was war im Jahr 2013 aktuell?

Was war im Jahr 2012 aktuell?

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