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Sport ist nicht nur beliebter Zeitvertreib, sondern er ist immer auch eng mit der Politik-, Kultur- und Sozialgeschichte verwoben. Dies zeigen historische Objekte, die jüngst durch den Schwäbischen Turnerbund an das Sportarchiv im Landesarchiv Baden-Württemberg (Abteilung Hauptstaatsarchiv Stuttgart) übergeben wurden. | Sport ist nicht nur beliebter Zeitvertreib, sondern er ist immer auch eng mit der Politik-, Kultur- und Sozialgeschichte verwoben. Dies zeigen historische Objekte, die jüngst durch den Schwäbischen Turnerbund an das Sportarchiv im Landesarchiv Baden-Württemberg (Abteilung Hauptstaatsarchiv Stuttgart) übergeben wurden. | ||
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Zum einen liegen ein amtlicher Turnerpass, eine Brosche und eine Festkarte zum 15. Deutschen Turnfest vor, das 1933 in Stuttgart stattfand. Vom 22. bis zum 30. Juli kamen dort tausende Turnerinnen und Turner zusammen, um in ihren jeweiligen Disziplinen ihr Können zu beweisen. So zum Beispiel Georg Rasler, der mit 18 Jahren an dem Fest teilnahm. Von diesem jungen Sportler liegen die oben genannten sporthistorischen Zeugnisse vor. Der amtliche Turnerpass war für alle Vereinsmitglieder verpflichtend und lieferte Informationen über den turnerischen Werdegang des jeweiligen Sportlers oder der Sportlerin sowie die Vereinszugehörigkeit. | Zum einen liegen ein amtlicher Turnerpass, eine Brosche und eine Festkarte zum 15. Deutschen Turnfest vor, das 1933 in Stuttgart stattfand. Vom 22. bis zum 30. Juli kamen dort tausende Turnerinnen und Turner zusammen, um in ihren jeweiligen Disziplinen ihr Können zu beweisen. So zum Beispiel Georg Rasler, der mit 18 Jahren an dem Fest teilnahm. Von diesem jungen Sportler liegen die oben genannten sporthistorischen Zeugnisse vor. Der amtliche Turnerpass war für alle Vereinsmitglieder verpflichtend und lieferte Informationen über den turnerischen Werdegang des jeweiligen Sportlers oder der Sportlerin sowie die Vereinszugehörigkeit. | ||
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Sportvereine haben eine lange Tradition. So wurde der Turnverein Herbrechtingen, im Kreis Heidenheim in Ostwürttemberg, dem Georg Rasler angehörte, bereits 1907 gegründet. Schon zwei Jahre nach der Vereinsgründung, nahm die erste Riege erfolgreich an einem Turnfest in Giengen bei Heidenheim teil. Bis zum Ersten Weltkrieg wuchs die Mitgliedszahl des Vereins stetig an, wodurch der Verein regelmäßig Riegen zu Gau-, Kreis- und Landesturnfesten entsenden konnte; ab 1920 waren auch Damenriegen dabei. | Sportvereine haben eine lange Tradition. So wurde der Turnverein Herbrechtingen, im Kreis Heidenheim in Ostwürttemberg, dem Georg Rasler angehörte, bereits 1907 gegründet. Schon zwei Jahre nach der Vereinsgründung, nahm die erste Riege erfolgreich an einem Turnfest in Giengen bei Heidenheim teil. Bis zum Ersten Weltkrieg wuchs die Mitgliedszahl des Vereins stetig an, wodurch der Verein regelmäßig Riegen zu Gau-, Kreis- und Landesturnfesten entsenden konnte; ab 1920 waren auch Damenriegen dabei. | ||
Doch das Vereinsleben blieb von äußeren Entwicklungen nicht verschont. 131 Mitglieder wurden zum Dienst im Ersten Weltkrieg rekrutiert. 27 von ihnen kehrten nicht mehr zurück. Auch die NS-Zeit sollte das Vereinsleben grundlegend verändern. Im Zuge der Gleichschaltung wurde der Verein verboten. Dies war eine deutschlandweite Entwicklung. Die Deutsche Turnerschaft, der damals größte Sportfachverband, wurde 1934 aufgelöst und bei der Gleichschaltung des Sportwesens als „Fachamt Turnen“ im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen neu gegründet. Das Eingreifen der Nationalsozialisten in den Sport fand auch schon früher statt. Besonders das Turnen wurde gefördert, um junge Männer wehrtüchtig zu halten. Zusammen mit dem Gemeinschaftsgefühl, das der Sport vermittelte, waren dies Anknüpfungspunkte für die NS-Ideologie und -politik. Sportliche Wettkämpfe, wie das 15. Deutsche Turnfest in Stuttgart, dienten dazu, diese Propaganda zu verbreiten. | Doch das Vereinsleben blieb von äußeren Entwicklungen nicht verschont. 131 Mitglieder wurden zum Dienst im Ersten Weltkrieg rekrutiert. 27 von ihnen kehrten nicht mehr zurück. Auch die NS-Zeit sollte das Vereinsleben grundlegend verändern. Im Zuge der Gleichschaltung wurde der Verein verboten. Dies war eine deutschlandweite Entwicklung. Die Deutsche Turnerschaft, der damals größte Sportfachverband, wurde 1934 aufgelöst und bei der Gleichschaltung des Sportwesens als „Fachamt Turnen“ im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen neu gegründet. Das Eingreifen der Nationalsozialisten in den Sport fand auch schon früher statt. Besonders das Turnen wurde gefördert, um junge Männer wehrtüchtig zu halten. Zusammen mit dem Gemeinschaftsgefühl, das der Sport vermittelte, waren dies Anknüpfungspunkte für die NS-Ideologie und -politik. Sportliche Wettkämpfe, wie das 15. Deutsche Turnfest in Stuttgart, dienten dazu, diese Propaganda zu verbreiten. | ||
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Zum anderen liegt ein Fahnenband zum 51. Schwäbischen Landesturnfest in Ebingen (Zollernalbkreis) vor. Vom 20. bis zum 23. Juli 1967 wurde dort turnerisches Können präsentiert. Sogar der damalige Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger besuchte als Ehrengast das Turnfest. Auf dem Fahnenband sind drei Turner abgebildet; außerdem auch das Turnerkreuz mit den vier „F“ sowie auf der Rückseite das Wappen Ebingens. An das Landesturnfest erinnert auch ein Krug, der in blau-weißer Farbe mit Weintrauben verziert ist. | Zum anderen liegt ein Fahnenband zum 51. Schwäbischen Landesturnfest in Ebingen (Zollernalbkreis) vor. Vom 20. bis zum 23. Juli 1967 wurde dort turnerisches Können präsentiert. Sogar der damalige Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger besuchte als Ehrengast das Turnfest. Auf dem Fahnenband sind drei Turner abgebildet; außerdem auch das Turnerkreuz mit den vier „F“ sowie auf der Rückseite das Wappen Ebingens. An das Landesturnfest erinnert auch ein Krug, der in blau-weißer Farbe mit Weintrauben verziert ist. | ||
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Landesturnfeste sind im Gegensatz zu anderen sportlichen Veranstaltungen breiter angelegt, d. h. dass es hierbei nicht um das Erreichen des ersten Platzes geht, sondern darum, dass jeder und jede mitmachen kann. Auch die schwäbischen Landesturnfeste weisen eine lange Tradition auf. So fand das erste schwäbische Landesturnfest 1845 in Reutlingen statt. Seitdem sind Landesturnfeste wichtige Bestandteile des Turnwesens. Nicht nur werden hierbei neue Talente gezeigt, sondern das Zusammenkommen verschiedener Vereine vermittelt auch ein positives Gemeinschaftsgefühl. | Landesturnfeste sind im Gegensatz zu anderen sportlichen Veranstaltungen breiter angelegt, d. h. dass es hierbei nicht um das Erreichen des ersten Platzes geht, sondern darum, dass jeder und jede mitmachen kann. Auch die schwäbischen Landesturnfeste weisen eine lange Tradition auf. So fand das erste schwäbische Landesturnfest 1845 in Reutlingen statt. Seitdem sind Landesturnfeste wichtige Bestandteile des Turnwesens. Nicht nur werden hierbei neue Talente gezeigt, sondern das Zusammenkommen verschiedener Vereine vermittelt auch ein positives Gemeinschaftsgefühl. | ||
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Somit zeigen diese Neuzugänge des Sportarchivs die enge Verbindung zwischen Sport und Geschichte, denn Sport ist ein Teil unserer Gesellschaft und kann somit nicht „geschichtslos“ sein. | Somit zeigen diese Neuzugänge des Sportarchivs die enge Verbindung zwischen Sport und Geschichte, denn Sport ist ein Teil unserer Gesellschaft und kann somit nicht „geschichtslos“ sein. |
Version vom 25. September 2024, 13:38 Uhr
Ankündigungen und Neuigkeiten für das Jahr 2024 | |||||||||||||
SeptemberVorgestellt: Neuzugänge für die Objektsammlung des SportarchivsAugust 2024Das Institut für Sportgeschichte trauert um seinen Kassenprüfer
IfSG-Workshop - noch freie Plätze!Regionale Sportgeschichte als Teil der LandesgeschichteJuli 2024Erich Hägele zum IfSG-Ehrenmitglied ernanntJuni 2024Einblicke ins Hauptstaatsarchiv StuttgartApril 2024Geschäftsführers Martin Ehlers zum Ehrenmitglied ernanntMärz 2024Ankündigung: "Workshop für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive" 2024Januar/Februar 2024Neue sporthistorische Archivbestände erschlossenDezember 2023Zum Jahreswechsel 2023/2024
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Inhaltsverzeichnis
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Chronik der VorjahreWas war im Jahr 2023 aktuell?Was war im Jahr 2022 aktuell?Was war im Jahr 2021 aktuell?Was war im Jahr 2020 aktuell?Was war im Jahr 2019 aktuell?Was war im Jahr 2018 aktuell?Was war im Jahr 2017 aktuell?Was war im Jahr 2016 aktuell?Was war im Jahr 2015 aktuell?Was war im Jahr 2014 aktuell?Was war im Jahr 2013 aktuell?Was war im Jahr 2012 aktuell? |