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Ankündigungen und Neuigkeiten für das Jahr 2025


März 2025

Neuerscheinung zur Geschichte des Skisports

Die PDF-Datei wurde entweder nicht richtig geladen oder der verwendete Browser kann keine PDF-Dateien anzeigen. Die PDF-Datei Orte_Skisport_Nomos.pdf herunterladen.

In Anlehnung an den vom französischen Kulturwissenschaftler Pierre Nora geprägten Begriff „lieu de mémoire“ wird in diesem multidisziplinären Band ein breites Feld von „Orten der Erinnerung“ im organisierten Skisport untersucht.

Schwerpunkte sind traditionsreiche Skiwettbewerbe und Wintersportgebiete, verfallende und vergessene Schanzen („lost places“), Objekte aus dem Besitz der Stars des internationalen Sportbusiness, die in Museen gezeigt, von Liebhabern gesammelt und von Auktionshäusern versteigert werden. Dazu gehören überdies Orte der Geselligkeit, Medien und Biographien, und nicht zuletzt die nationalsozialistische Sportpolitik sowie „invented traditions“, Legenden und Mythen, die immer wieder zu Gegenständen historischer Dekonstruktion werden.

Mit Beiträgen von
E. John B. Allen | Reiner Beck | Andreas Brugger | Thomas Busset | Sebastién Cala | Markus Friedrich | Markwart Herzog | Annette Hofmann | Grégory Quin | Andreas Praher | Karin Rase | Marit Stub Nybelius

https://www.nomos-shop.de/de/p/orte-der-erinnerung-im-skisport-gr-978-3-7560-1002-8





Februar 2025

Dokumente der Unterwerfung. Die Deutsche Turn-Zeitung des Jahres 1933

Von Dr. Lothar Wieser, Mannheim (Wissenschaftlicher Beirat des IfSG)

Auf die Bedeutung der Turn- und Sportpresse als wichtige Quelle der Geschichtsschreibung ist auf unserer Internetseite bereits hingewiesen worden. Das Jahr 1933 markiert eine Zäsur, nicht nur in der politischen Struktur Deutschlands. Der Totalanspruch des nationalsozialistischen Regimes auf Kontrolle aller Lebensbereiche hatte auch Auswirkungen auf Ideologie und Strukturen der Turn- und Sportbewegung. Über deren Veränderungen wurde in den Publikationsorganen der Verbände regelmäßig berichtet. Für die Deutsche Turnerschaft (DT) ist die Deutsche Turnzeitung (DTZ) das zentrale Presseorgan. Im folgenden soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern der Prozess der „Machtergreifung“, der doch eigentlich einer der Machtübergabe an das neue Regime war, einen Niederschlag in der DTZ gefunden hat. Dies soll anhand einiger treffender Veröffentlichungen dokumentiert werden.

Von niemandem aufgefordert oder gedrängt, begrüßt der Vorstand der DT nach der Reichstagswahl im März 1933 „aus vollem Herzen die Welle der nationalen Erhebung“ und stellt sich „mit aller Kraft der nationalen Erhebung des deutschen Volkes und ihres Führers zur Mitarbeit zur Verfügung“. Treibende Kraft hinter diesem Bekenntnis dürfte der 2. Vorsitzende und bekennende Nationalsozialist, Dr. Edmund Neuendorff, gewesen sein. Interessant ist hier der Name des (Noch-)Vorsitzenden Alexander Dominicus, ein ehemaliges prominentes Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei und zweitweise preußischer Innenminister. Die hier genannte Welle wird ihn wegspülen. Er wird sich wenig später dem „Führerprinzip“ beugen und „in Ehren zurücktreten“. Was in Teil zwei klar zum Ausdruck kommt, ist die Distanzierung von „marxistischem“ Gedankengut. Um der Gefahr der „Unterwanderung“ gegenzusteuern, soll der Übertritt ganzer Vereine des zuvor verbotenen Arbeiter-Turn- und Sportkartells verhindert werden, einzelnen Angehörigen marxistischer Sportorganisationen soll die vorherige schriftliche Anerkennung der Satzung der DT abverlangt werden. Diese forderte zwar die parteipolitische Neutralität, eine Bestimmung, die die DT selbst, wie gleich zu lesen sein wird, im Prozess der Unterwerfung unter den Nationalsozialismus bereitwillig aufgibt. Das erste Zeichen dafür: das Auftreten von uniformierten Angehörigen von SA, SS, und Stahlhelm auf Veranstaltungen „selbstverständlich“ zu gestatten.

Der Neue „Führer“ der DT, Edmund Neuendorff, verkündet die Absicht, der Deutsche Turnerschaft in den „nationalen Willen straff einzuspannen“. Hier kommt bereits der im Verlauf des Textes angesprochene „Grundsatz des Führers und der Führung“ zum Ausdruck, nämlich die Abschaffung demokratischer Verfahren im Verband, in den Gauen und den Vereinen. Der Hauptausschuss hat außerdem beschlossen, die ursprünglich nur für die Turnerjugend gedachte Verpflichtung zum „Wehrturnen“ allgemein in das Übungsprogramm aufzunehmen. Hierzu sollen geeignete „Führer“ herangezogen werden. Beschlossen wird auch die Einführung einer „Gleichtracht“. Uniformierung (das Fremdwort soll peinlich vermieden werden) und Wehrturnen bedeuten einen Schritt in die Militarisierung der Turnpraxis, und dient mit dem „Dietwesen“ als ideologische Schulung letztlich zur Kriegsvorbereitung. Für Marxisten und Juden sei in der DT kein Platz, weshalb man den „Arier-Paragraphen“ eingeführt habe, der bestimmt, dass „alle jüdischen Mitglieder aus ihren Reihen auszuscheiden“ seien, „dass es zur Zeit des Deutschen Turnfestes in Stuttgart keine jüdischen Turner mehr unter uns gibt.“

„Mit ungeheurem Jubel ist von der gesamten Deutschen Turnerschaft der Sieg der deutschen Freiheitsbewegung und die Ergreifung der Macht durch Sie, mein Führer, begrüßt worden. Die deutsche Turnerschaft hat sich sofort der nationalen Regierung zur Verfügung gestellt ...“ Die DT, versichert „Führer“ Neuendorff seinem „Führer“, sei „immer ein völkischer Bund deutscher Menschen mit national-politischen Zielen gewesen.“ Historiker Neuendorff wusste genau, dass seine Aussagen nicht der Wahrheit entsprachen, hatte sich die DT doch bis zum Jahr 1933 unter Berufung auf den „Neutralitätsparagraphen“ immer wieder gegen die Vereinnahmung durch die „völkischen“ Turner zur Wehr gesetzt. Eine Annäherung an den antisemitischen (österreichischen) Deutschen Turnerbund kommt erst im Jahr 1933 und unter seiner Mitwirkung zustande. „Schwierigkeiten und Widerstände“, so Neuendorff, hätten ihn veranlasst, die Führerschaft der DT in die Hände des Reichssportkommissars zu legen. Die Voraussetzungen der Einpassung in die „neue Organisation“ sind damit geschaffen. Die DT wird in der Folge ihre Selbständigkeit einbüßen.

Das größte Bekenntnis zum nationalsozialistischen Staat war zweifellos das deutsche Turnfest am Juli 1933 mit seinen Massenvorführungen vor zahlreicher politischer Prominenz, der Rede Hitlers, der „Stimme aus dem Himmel“ und der zahlreichen Ergebenheitsbekundungen und Treueschwüre. Die Schwüre des Dokumentes sollen das zum Ausdruck bringen, was „in Stuttgart nicht gesprochen, aber von allen gefühlt worden ist.“ Es sind die Schwüre des neuen „Presseführers“, des vom „Pfälzer Turner“ in die Redaktion der DTZ gewechselten glühenden Nationalsozialisten Werner Gärtner aus Landau, der das Sprachrohr der Turner nach eigenem Bekunden „gründlichen Wandlungen“ unterzieht und spätestens mit der Ausgabe Nr. 39, vom 26. 9. die Zeitung zu einem „Sprachrohr und Kampfblatt“ macht (S. 815). Die Zeit erfordere gebieterische Maßnahmen, die unpolitische Zeit der DT sei vorüber, Nr. 39 das erste „politische Heft“ gewesen. Folglich wird man die DTZ ab Oktober als reines Propagandaorgan der NSDAP zu betrachten haben. In der Tat haben sich Titel und Inhalt radikal verändert. Gärtner beansprucht eine Kolumne, „Hierher hören bitte!“, später unter dem Titel „Glossen zur Zeit“, die sich grafisch durch lateinische Schrift absetzen, inhaltlich „unbändig – unerschütterlich – unerbittlich“ nationalsozialistische Propaganda verbreiten. „Was nicht ganz und gar bis in die letzte Lebensäußerung nationalsozialistisch ist, wird ausgelöscht werden aus dem Dritten Reich.“ (Nr. 47, 21. 11., S. 1017).

Das DT-Zeichen im Kopf der Zeitung verschwindet ganz, das christlich konnotierte Turnerkreuz rückt in den Hintergrund und wird vom Hakenkreuz als dem Symbol der völkischen Bewegung teilweise überlagert, als Zeichen „unserer inneren Verbundenheit“ mit dem „Dritten Reich und seiner Sendung in der Welt.“ Machtwechsel und ideologische Anpassungen gehen stets einher mit dem Austausch oder der Vereinnahmung von Symbolen. Namen werden ersetzt, Schilder ausgewechselt, Monumente gestürzt oder neue errichtet. Farben- und Fahnensymbolik spielen bereits im Dokument vom 28. März eine Rolle. Viele Vereine hatten ihren Ursprung in den Jahren von Vormärz und Revolution von 1848/49 und von daher Fahnen in schwarz-rot-goldener Grundierung. Sie waren auch die Farben der Weimarer Republik, die in Kreisen der DT mehrheitlich auf Ablehnung stieß. „Zur Vermeidung von Mißdeutungen“ wurde den Vereinen deshalb empfohlen „ein Fahnenband in schwarz-weiß-rot an der alten Vereinsfahne zu befestigen, oder eine zweite Fahne in den Reichsfarben daneben zu führen.“ Manchen Vereinen dürfte das insofern keine Probleme bereitet haben, da sie sich zum 50jährigen Jubiläum als Bekenntnis zum Kaiserreich ohnehin eine neue Fahne in der Farbgebung Schwarz-Weiß-Rot zugelegt hatten. Ein Turnersymbol im weitesten Sinn ist auch „Turnvater Jahn“, der Gründer der Turnbewegung im frühen 19. Jahrhundert. Er wurde nicht nur in Kreisen der DT sondern auch denen demokratisch gesinnter Turner verehrt. Die Herauslösung seiner Aussagen aus dem historischen Kontext, seine Umdeutung und Totalvereinnahmung durch den Nationalsozialismus entfalten ihre Spätwirkungen bis heute. Besonders sein Hauptwerk „Deutsches Volksthum“ wurde und wird ausgeschlachtet, wenn es um den Wehrgedanken oder zu Belegen für Antisemitismus und Fremdenhass geht. Aussagen wie „Jahngeist ist Hitlergeist“ finden sich ebenso wie: „ Mehr denn je wollen wir treue und lebendige Jünger Friedrich Ludwig Jahns sein, damit wir würdige Kämpfer unseres Führers Adolf Hitler werden…“. „Tintenturner“ Werner Gärtners großes Anliegen war es „ganz Deutschland zu erfüllen mit Jahnschem Geist“, wie er bereits kurz nach dem „wunderbare(n) Fest der deutschen Kraft … [und] der deutschen Seele“ in Stuttgart bekundete, „damit das Erbgut Jahns pfleglich und sorglich, wie man es allein verantworten kann, eingebaut werde in des nationalsozialistische Deutschland des Dritten Reiches, im Geiste unseres Führers, unseres Volkskanzlers Adolf Hitler!“ (Nr. 32, 8. 8. 1933, S. 609). Oder, wie es Gau-Oberturnwart des Gaues II Pommern, Robert Praechter aus Stettin, mit ganzseitigem Text fordern durfte: „SA-Geist in die Turnerschaft!“. Grundlage und Ziel dieser Geisteshaltung bedeutete „Stählung der Körperkraft“ im Dienst des Volkes in stetigem Kampf, wie dies der bayerische Kultusminister Schemm in seiner Rede auf dem Nürnberger Reichsparteitag verkündet hatte:

Den Zielsetzungen entsprach die Turnpraxis: Einmal die Beibehaltung aller bislang gepflegten Leibesübungen in Turnen, Spiel und Sport, ergänzt durch militärische Übungen, wie Hindernisturnen, Märsche und Läufe in Uniform, Handgranatenweitwerfen u. ä. Die Teilnahme am Wehrturnen wurde verpflichtend. Manche Vereine rüsteten ihre Kegelbahnen um in Kleinkaliberschießstände, andere bauten und flogen Segelflugzeuge. Zum Männlichkeitsideal des „SA-Mannes“ gesellte sich das Frauenbild der Nationalsozialisten. Wenn auch der sportliche Wettkampf wie er sich bis dahin im Frauenturnen (z. B. Handball) entwickelt hatte, beibehalten werden sollte, wurde das anglo-amerikanische „crack-System“ abgelehnt. Die Frau, darf Dora Zippelius-Horn aus Karlsruhe in ihren Beitrag verkünden, sei die wertvolle Mitarbeiterin im Haushalt der Gemeinde, in der Wohnungsfürsorge, der Armenpflege und in Jugendgerichten, wo weibliches Feingefühl besonders gefordert sei. Die Natur selbst habe den Frauen ihre Aufgabe gegeben, nämlich Mutter zu sein im Dienst des Volkes. Bezeichnenderweise lautete die Überschrift: „Was wir von unseren deutschen Mädchen erwarten“. Frauensport habe in erster Linie der „Anmut, Gewandtheit und Schönheit“ zu dienen, wird aus einem Gespräch mit (nun) Reichssportführer von Tschammer und Osten zitiert, weshalb er einen demnächst geplanten 800-m-Lauf verboten habe. Der Wettkampf sei nur Nebengebiet. Über allem stehe der eigentliche Sinn des Frauendaseins, „Gebärerin der jungen Generation“ zu sein: „Das deutsche Volk braucht mehr denn je tüchtige Frauen und gesunde Mütter“ (DTZ 1933, S. 732).

Es ist nicht die Einstellung der Reichssportführers allein. Turner-Führerin Henni Warninghoff, Hannover, verpfichtete alle Führerinnen der Frauen- und Mädchenabteilungen zur Teilnahme an den für die Monate November und Dezember geplanten Vorträgen zu erbbiologischen und bevölkerungspolitischen Fragen (S. 953). Passend dazu lautet der Vorschlag für ein Turnerinnen-Gelöbnis (K. H., Hannover): „Ich bin arischer Abstammung und bekenne mich zum heroischen, heldischen Geist der Nord-Rasse.“ Die letzte Ausgabe der DTZ des Jahres 1933 war dem Thema Frauen und Mädchen gewidmet, mit Grundaussagen wichtiger Persönlichkeiten des Frauenturnens. Auch der Reichssportführer kommt wieder zu Wort: Grundsätzlich blieben Turnen und Sport der Frau, wie sie in der Turnerschaft und im Deutschen Sportbund betrieben würden, erhalten, auch in den Teilen, wo sie für den weiblichen Organismus „äußerst fordernd“ seien. Allerdings würde „jede Übung, die der Entwicklung der Frau und des jungen Mädchens in ihrer Hauptlebensaufgabe als zukünftige Mütter kommender Geschlechter schadet, unterbunden“ (S. 1155). Carl Loges der Leiter der Hannoverschen Musterturnschule machte sich Gedanken um die Einführung eines Gymnastikabzeichens, seine Anforderungen und Bewertungen, als „symbolische Auszeichnung der Deutschen Turnerschaft für die Arbeit an der Gesundung des deutschen Volkes“ (S. 1168). Henni Warninghoff, die „Führerin der Frauen und Mädchen in der DT“, bekannte sich zur Einführung der Turnpflicht für alle Frauen als „eine logische Folgerung aus den theoretischen Belehrungen über rassenpflegerische Fragen“ (Sperrdruck, S. 1162). Ziel aller weiblichen Leibesübungen sei „Dienst am Volke“. „Gymnastik und Tanz im nationalsozialistischen Staat“ lautete die Überschrift zu einem Bericht über eine Kundgebung des „Kampfbundes für deutsche Kultur“ und dem „Reichsverband Deutscher Turn-, Sport- und Gymnastik-Lehrer im NS-Lehrerbund“ im Berliner Herrenhaus. Staatskommissar Hans Hinkel, rief dazu auf, gegen die „kulturellen Erbkrankheiten der vergangenen Jahre“ entschieden Front zu machen, sich marxistischen Auffassungen von „Der Körper gehört Dir!“ entgegenzustellen sowie gegen alle liberalistischen Auswüchse im Sport, wie „Starwesen“ und „Rekordwahnsinn“ vorzugehen.

„...den Parlamentarismus auch in den Vereinen für alle Zeiten erschlagen“ In den drei folgenden Dokumenten kommt noch einmal die Abkehr von der parteipolitischen Neutralität und die klare Hinwendung zur Politik des nationalsozialistischen Staates zum Ausdruck, besonders mit der Empfehlung zur Abstimmung am 12. November.

Quellennachweis: https://emedien.dshs-koeln.de/worldwide/zeitschriften/Deutsche-Turnzeitung





Januar 2025

Buchpräsentation „Der VfB und der Nationalsozialismus“ von Gregor Hofmann

Der VfB Stuttgart arbeitet seine Vergangenheit auf. Am Montag, 27. Januar 2025, fand in Stuttgart in den Räumen der MHP Arena die Buchpräsentation von Gregor Hofmanns „Der VfB Stuttgart und der Nationalsozialismus“ statt. Erschienen war das Buch bereits 2018. Nun hat der Autor sein Manuskript überarbeitet und neue Forschungsergebnisse einfließen lassen. Herausgegeben wurde die zweite Auflage in der Wissenschaftlichen Schriftenreihe des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. von Michael Krüger.
v. l.: Dr. Florian Gauß (VfB Stuttgart), Dr. Gregor Hofmann und Prof. Dr. Michael Krüger. Foto: IfSG

Mit einer Feierstunde am Vormittag an der Gedenkstele vor dem Clubzentrum des VfB Stuttgart erinnerten Vertreter des Vereins, der Stadt Stuttgart, der Israelitischen Religionsgemeinschaft Stuttgart, der Stolperstein-Initiative Stuttgart und der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber an den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und gedachten der Opfer des Nationalsozialismus.

Die Abendveranstaltung, die zunächst dem Historiker Gregor Hofmann die Gelegenheit bot, einem interessierten Publikum seine neuen Erkenntnisse, nämlich bisher unbekannte Biografien jüdischer Vereinsmitglieder nahezubringen, wurde noch durch eine Talkrunde ergänzt, die von Bernd Sautter moderiert wurde. Die Teilnehmer dieser Runde, Gregor Hofmann, Prof. Michael Krüger (Sporthistoriker und Herausgeber), Mihail Rubinstein (Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Stuttgart) und Alon Bindes (Jüdische Studierendenunion Württemberg) beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig – so der Tenor –, nicht nur Lippenbekenntnisse abzulegen, sondern den Dialog zu suchen, Verantwortung zu übernehmen und sich für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu engagieren, sodass die Worte „Nie Wieder!“ auch „Nie Wieder!“ bedeuten.

Das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. bekam dankenswerterweise die Möglichkeit, an einem Büchertisch den neuen Tagungsband zum Symposium 2023 im Kloster Maulbronn „Den Sport organisieren“ und weitere Schriften zu präsentieren.





Vorankündigung: Archivarbeit im Turn- und Sportverein – Traditionen analog und digital bewahren

Das kennt sicher jeder, das Jubiläum oder eine größere Ehrung steht an. Es werden Unterlagen, Bilder, Eindrücke und Ideen gesucht – doch wo fündig werden? Wäre es nicht gut, ein geordnetes Archiv zu haben, wo Informationen, Bilder, Daten und vieles mehr schnell gesucht und zügig gefunden werden können? Auch wenn die Digitalisierung neue Möglichkeiten der Speicherung schafft: ein analoges) Archiv ist auch im Turn- und Sportverein vorteilhaft.
Das Seminar erläutert den Aufbau und die Vorteile eines eigenen Vereinsarchivs. Auch wird gezeigt, wie das Archiv für eine Festschrift oder eine Jubiläumsausstellung genutzt werden kann. Hierzu gehört auch ein Überblick über Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Archivierung.

Referent: Markus Friedrich (Leiter des Sportarchivs im Landesarchiv Baden-Württemberg/Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V.).
Gemeinsam mit dem Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. berät das Sportarchiv Vereine und Verbände des Sports bei Fragen rund um die Themen Jubiläum und Geschichte.
  • Ort: Sportkreis Ravensburg (Weingarten)
  • Termin: Donnerstag, 27. März 2025, 19:00-21:00 Uhr
  • Teilnahmegebühr: kostenlos
  • Anmeldeschluss: 20. März 2025
Zur Online-Anmeldung geht es hier.




Neuerscheinung: Tagungsband des 11. DAGS-Symposiums, Kloster Maulbronn 12./13. Oktober 2023

Vorlage: Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V.

Bereits im 18. Jahrhundert entstanden in Deutschland die ersten Vereine. Waren es zunächst Zusammenschlüsse, die sich der Aufklärung verpflichtet fühlten, wie die Lesegesellschaften, so folgten mit Beginn des 19. Jahrhunderts zunächst die Turn- und später die Sportvereine. Die ideelle Grundlage dieser Vereinigungen war das „Recht der Assoziation“. Bis heute bilden die Sportvereine und -verbände die Grundlage für vielfältiges gesellschaftliches Engagement. Die Tagung hat dieses Phänomen aus historischer, soziologischer und rechtlicher Perspektive betrachtet. Dabei stand nicht nur der Südwesten im Fokus, vielmehr richtete sich der Blick auf Deutschland insgesamt. Auch sollte die Situation des organisierten Sports bis in die Gegenwart hinein thematisiert werden.

Tagungsdokumentation Den Sport organisieren. Zur Geschichte und Zukunft der Sportvereine und -verbände in Deutschland. Vorträge des gleichnamigen Jubiläums-Symposiums am 12. und 13. Oktober 2023 im Kloster Maulbronn. Hrsg. von Martin Ehlers, Markus Friedrich, Helga Holz, Michael Krüger und Lothar Wieser.

28,00€ (312 S., zahlreiche Farb-Abbildungen)

ISBN 978-3-96423-129-1

https://www.arete-verlag.de/produkt/den-sport-organisieren/





Dezember/Januar

Zum Jahreswechsel 2024/25

Foto: U. Fegert.


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Besucherinnen und Besucher,

Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Start ins Jahr 2025!

Bitte beachten Sie: die IfSG-Geschäftsstelle ist vom 23. Dezember 2024 bis einschließlich 7. Januar 2025 geschlossen.






Chronik der Vorjahre

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